Die deutsche Wirtschaft ist traditionell schon lange exportorientiert und der Export hat eine größere Bedeutung für die Wirtschaft und die damit verbundene Wirtschaftspolitik. Die Bundesrepublik ist nach aktuell vorliegenden Zahlen an dritter Stelle hinter China und den USA, was den Export von Waren betrifft. Auch 2016 nahm der Export aus Deutschland wieder zu.
Für 2017 bestehen insgesamt positive Aussichten für den deutschen Export, auch wenn noch Unklarheiten wie z.B. die Ausgestaltung eines bevorstehenden „Brexit“ oder die schwieriger abzuschätzenden Auswirkungen von Freihandelsabkommen wie CETA und TTIP bestehen. Der aktuelle Geschäftsklimaindex zeigt, dass insbesondere in der exportabhängigen Industrie die Aussichten so gut sind wie seit langem nicht mehr.
Langjährige Exporterfolge deutscher Firmen – auch in Zukunft?
Der deutsche Export ist traditionell sehr stark, was für größeren internationalen Erfolg und das Potenzial deutscher Produkte im Ausland spricht. Die starke Exportquote von knapp unter 50% unterstreicht dies eindrücklich. Allein 2016 war der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands laut Statistischem Bundesamt mit 8,3% des BIP sehr hoch. Neben den starken Exporten trug hierzu auch ein gegenüber dem Vorjahr leicht gefallenes Importvolumen bei. Dies ist laut Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen e.V. auf gesunkene Rohstoff- und Energiepreise zurückzuführen.
Die deutsche Ausfuhr 2017 wird sich zunehmend dynamischer entwickeln. Neben einer positiven Entwicklung der deutschen Ausfuhren zu den traditionell starken deutschen Handelspartnern wird erwartet, dass Schwellenländern in den kommenden Jahren ab 2017 steigende Anteile am deutschen Export haben werden. Für mittelständische Unternehmen ist der Aufbau von stabilen Exportbeziehungen ein großer Schritt, der genaue Planung erfordert. Insbesondere der deutsche Mittelstand, beispielsweise aus dem Maschinenbau, ist stark im Export aufgestellt. Für KMU, die zum ersten Mal exportieren, lohnt sich oftmals zunächst ein Blick auf das näher liegende Ausland um Erfahrungen zu sammeln und den Export Schritt für Schritt aufzubauen.
Export Deutschland 2016: Regionale Schwerpunkte des deutschen Exports
Europa
Der deutsche Export geht vor allem in viele angrenzende Länder in Europas.
- 65% der deutschen Exporte finden ihre Abnehmer in Europa.
- 35% des deutschen Exports gingen in die Eurozone
Die wichtigsten Abnehmer deutscher Erzeugnisse und Dienstleistungen sind:
- Frankreich
- Vereinigtes Königreich
- Niederlande
- Italien
- Österreich
- Polen
- Schweiz
Außereuropa
Die wichtigsten Regionen für den deutschen Export außerhalb Europas sind Asien und Nordamerika. Hierbei treten vor allem zwei Länder als wichtigste Handelspartner heraus.
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Größter Abnehmer deutscher Exporte insgesamt (ca. 8% der Gesamtexporte)
- China
- Wichtigster Partner in Asien mit ca. 6% Anteil am deutschen Gesamtexport
Trends im deutschen Export: Branchen und Produkte
Die technische Innovationskraft der deutschen Wirtschaft spiegelt sich auch aktuell in den Exportzahlen wider. Mit ca. 45% am Gesamtanteil des deutschen Exports stellen Investitionsgüter den wichtigsten Bereich dar.
Die wichtigsten Branchen für den deutschen Export sind:
- Kraftfahrzeuge und –teile
- Chemie und Pharma
- Maschinenbau
- Elektronische und optische Erzeugnisse
- Datenverarbeitungsgeräte
- Metalle
- Kunststoff- und Gummierzeugnisse
Neue Wachstumsbereiche und Potenziale für den deutschen Export zeigen sich aber auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel:
- Umwelttechnik
Die weltweite Nachfrage nach Lösungen zur effizienten Nutzung von erneuerbaren Energien dürfte mit den für 2017 und darüber hinaus wieder steigenden Energiepreisen weiter anhalten. Gegenüber günstigeren Produkten aus dem Ausland punkten deutsche Produzente mit hohen Qualitätsstandards und einer hohen Innovationskraft.
- Informations- und Kommunikationstechnik
Von der weltweiten Digitalisierung, die in den Konsum- und Industriesektoren stattfindet, profitieren neben den großen Unternehmen aus dem Silicon Valley auch deutsche IKT-Anbieter. Viele Mittelständler aus Deutschland rüsten mit ihren Maschinen und Produkten die Fabriken der weltweiten Industrie aus. Mit einem starken Angebot im Bereich der Automatisierung und digitaler Dienste in der Industrie bieten sich größere Chancen für deutsche Exporteure, im Zuge der Industrie 4.0 erfolgreich auf den Weltmarkt zu exportieren.